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look at this: The epitome of your philosophy,

> engineered and manufactured to 100% in the United States of America
> the world's most modern car - at great lengths - the harbinger of future car technology, without any competitor as to date (don't heed Bob Lutz and the European Premium Schnorrers)
> touching 90% of overall fuel*) efficiency
> way speedier than anything cluttering your garage at present and
> available in Trump Red (on special demand) - though it's as green as the Green Grass of Home can be.

*) the "fuel", the ionic energy, is also 100% harvested on American soil - neither pumped up nor squeezed out of rocks. No imports ever.

And hey, it won't do Motown any harm for the near future - on the contrary, it'll be a wonderful catalyst, giving american car technology back the gloss of yore and the strategic edge over the rest of the pack.

Don't wait, call Elon Musk, Peter Thiel or the mechanic genius Straubel for a ride. It feels better than skydiving from Trump Tower or flying Emily's through Yorkshire.

Herbert Graf

November 14, 2016


https://www.youtube.com/watch?v=VjxY7xmhJ6o





Steigende Aktien und ihr Wert

Von der Sonnenseite aus betrachtet, sind es Kursgewinne, Vermögensmehrung, von der Schattenseite des Sees gesehen, spiegelt sich im heutigen Umfeld in den Kursen vor allem die Schrumpfung der Messlatte, mit anderen Worten, der sinkende Wert des Gewichts am anderen Ende des Waagbalkens. Dieses Messgewicht ist die Währung, mit welcher die echten Werte in den Büchern abgebildet werden. Echte Werte sind Blue-Chip-Aktien, das was hinter den einzelnen Titeln steht - so lange, bis ein besonders begnadeter Manager ans Steuer gesetzt wird . An den vermeintlich geeichten Gewichten, deren bedeutendste Dollar und Euro heissen, ist nichts Geeichtes. Es sind, beim Wort genommen, Denominationen, Benamsungen, mehr nicht.

Vergessen wird im Alltag die Relativität des vermeintlichen Werts einer Währung. Einstein versuchte die Relativität von Bewegungen anhand horizontaler, nicht kraftschlüssig verbundener Objekte (auch der Betrachter ist ein solches Objekt) zu erklären. Sie bezieht sich selbstverständlich auch auf die y-Achse, auf vertikale Verschiebungen. Wir selbst stehen auf der Währung, auf vermeintlich festem Boden, von dem aus wir die Aktienbewertungen vornehmen.

Eine lange Phase ständig steigender Kurse wurde soeben durch einen harten Dämpfer unterbrochen. Das soll Anlass sein, die gestiegenen Kurse zur Abwechslung einmal relativistisch zu hinterdenken. Wenn der Wert einer Aktie steigt, heisst das, ein grosser oder diverse Käufer sind scharf auf den Titel, weil bestimmte Entwicklungen der betreffenden Gesellschaft auf einen steigenden, inneren Wert hinweisen. Dabei kann es sich um ein erfolgversprechendes, neues Produkt handeln, zum Beispiel ein Mittel gegen Alzheimer oder eine Goldader unter einer der Liegenschaften einer Immobilienfirma, vielleicht einem Parkplatz oder einer Getränkeabfüllanlage - oder weil man gehört hat, dass Buffet mächtig zugepackt hat, warum auch immer. Er weiss ja bekanntlich immer mehr.

Wenn nun aber fast alle Aktien, Kraut und Rüben, gleichermassen steigen und steigen, hat das nichts mit dem inneren Wert zu tun, sondern mit dem sich absenkenden Boden, auf welchem der Betrachter steht - genauer, mit der Währung, in welcher er seine Bemessung vornimmt.

Genau das trifft heute zu. Die Welt ist aktuell mit Noten- beziehungsweise Buchgeld geflutet, Geld, hinter welchem keine adäquaten Werte stehen. Ganz sachlich ausgedrückt, der Euro, als Paradebeispiel für den Schmelzprozess, ist, an Realem gemessen, nicht halb so viel wert, wie das die für dumm verkauften Lohnempfänger glauben. Das plastische Beispiel: Die Deutschen Leistungserbringer (das sind all die Millionen kleiner Leute, die "den Laden" am Funktionieren halten, die Regale täglich mit Leckerem auffüllen) verkaufen ihre Arbeit weit unter Preis. Sie verkaufen, brutal ausgedrückt, mit Verlust. Was sie in Noten in die Hand gedrückt oder auf ihrem Konto gutgeschrieben bekommen, entspricht bei Weitem nicht dem volkswirtschaftlichen Wert der erbrachten Leistung. Legen sie die paar gesparten Euro, die am Ende des Monats allenfalls übrig bleiben, auf ein Konto, klebt ihnen in zwei, drei Jahrzehnten nur noch Notenstaub zwischen den Fingern. Die Nullzinsen wirken zusätzlich als Kompostierungsbeschleuniger.

Was sich aktuell über die Börsenkurse abbildet, ist die Fahrt aufnehmende Lirisierung der Währungen. Lirisierung?

Es gab vor langer Zeit eine kurze Zeit, in der sich die Italiener für eine Lira noch ein frisches Brot oder einen Teller Ravioli mit Insalata kaufen konnten. Doch die Aelteren unter uns erinnern sich, dass, vor dem Euro, in den italienischen Strandferien mit weniger als einem Tausenderschein so gut wie nichts zu kaufen war. Junge wissen schon gar nicht mehr, dass es einst die Lira, oder die Peseta gab. Auch die Japaner bekamen einstmals für einen Yen eine Schale Reis mit Tintenfischgummi und Kikoman. Was hier erstaunt ist die Selbstverständlichkeit, mit welcher sie die vielen Nullen verinnerlicht haben. Sie zeigen nicht die geringste Neigung, endlich einmal ein paar Milliarden dieser nutzlosen Bläschen zu entsorgen. Ein triftiger Grund für diese Haltung ist die Sicht der Notenbank: Je mehr Nullen auf den Noten stehen, desto weniger fällt auf, wie wenig sie eigentlich wert sind. Japan hat zwar lange keine Teuerung mehr erlebt - ungefähr seit das Land Ende 1989 krachend aus seinem Wirtschaftswunderhimmel herunterfiel, als der Nikkei satt über 40'000 Punkten stand und die Börsianer noch viel Raum nach oben sahen. Doch Japan ist in extremem Masse überschuldet. Nur, im Unterschied zu den Amerikanern, nicht gegenüber dem Ausland, sondern gegenüber den eigenen Lohnempfängern, die ihre Yen-Milliarden brav bei der staatlichen Post hinterlegen. Die japanische Notenbank bräuchte also nur die Postgirokonten zu Gunsten der Staatskasse per Notdekret zu saldieren und die Regierung wäre wieder schuldenfrei. Im Unterschied zu den Japanesen haben die Amis oder die Neorömer keine Sparguthaben, die der Erwähnung wert wären.

Die Crautis, wie die Deutschen in Italien auch genannt wurden, sind am ehesten mit den Japanern vergleichbar. Auch in Deutschland liegt viel Gespartes auf der hohen Kante. Es handelt sich bei den Groschen der Kleinen Leute (die der Grossen sind längst weg), aber nicht um harte Währung, sondern eher um eine Art Wachstaler, die sich mit etwas Wärme unmerklich sachte wegschmelzen lassen. Dieser Prozess läuft schon seit der Euro aus dem Taufbecken gewrungen wurde.

Der zuverlässigste Vorbote für den gesicherten Währungszerfall über die kommenden Jahrzehnte ist die Milliarde. Noch vor zwanzig Jahren existierte dieses Grössenmass praktisch nur im Zusammenhang mit der Bilanzierung ganzer Volkswirtschaften, heute ist es ein Alltagsschöpfmass, der Milliardär eine sich rasant vermehrende Spezies. Und bereits, um das Phänomen zu toppen, hält die Billion, mit der die Amerikaner die schlappe Milliarde meinen, Einzug in den deutschen Sprachgebrauch. Draghi kann das nur recht sein. So kriecht die Wertlosigkeit des Geldes langsam als Unabänderlichkeit unter die Haut der Gemolkenen. Auf dem New Yorker Parkett wird bereits behende mit der Trillion herumgehantelt. Auch dieses Bemessungsungeheuer wird schon bald an unserer Sprache lecken.

Euro >< Dollar

Bitte diese beiden Währungen nicht auf einer Ebene vergleichen. Europa ist eine Burbaki-Armee, ein zusammengewürfelter Haufen, der beim ersten scharfen Luftzug auseinanderstiebt. Amerika dagegen ist ein Vierteljahrtausend alt, ein gewachsener, homogener, verlässlicher, monosprachiger Koloss, eine Willensgemeinschaft der verbohrtesten Sorte. So bleibt der Dollar noch lange (nach menschlichen Massstäben) eine zuverlässige Währung, weil hinter ihm der Meister urbis et orbis steht, egal wer gerade am Präsidentenpult mit breitem Filzstift Zacken malt, während der Euro zerbröseln wird. Meister der Welt heisst: Er lässt sich seine Schulden vom Rest der Welt begleichen, so, wie die alten Römer, mittels kontinuierlicher, raffiniert gesteuerter Entwertung. Einen ähnlich dicken Stecken besitzt sonst kein Land, keine Volkswirtschaft, keine andere Macht.

So steht ein rechter Turm in Manhattan, mit unverbaubarer Sicht, direkt am Central Park, jedem soliden Portefeuille immer gut an. Langfristrisiko gleich Null - es sei denn, Kim Yong Un wischt den ganzen Flecken von der Landkarte, wenn's ihm einmal richtig stinkt.

Der Euro ist ein Schnellbackkipferl, geteigt in der Backstube der denkbar grössten Währungsbanausen, die zwei Ziele anstrebten: Sich selbst möglich geschichtsträchtig als Konstrukteure einer neuen Welt aufblasen und, auf nicht deutscher Seite, das Erschliessen der deutschen Kasse - die legale Form des Holdups - ohne dass die Bezwackten das gemerkt hätten, stellten sie selbst doch die Elite der Banausen, der lautesten und nassforschesten obendrauf. Theoretisch noch immer denkbar, dass es gelegentlich zwei Sorten Euros geben wird. Es wäre allemal die beste und ehrlichste Lösung.

Zusammengefasst: Die Aktienkurse werden noch viele, viele Jahre steigen - aber Achtung, nicht mit dem Lineal gezogen, sondern nach dem Vorbild der Achterbahn, doch mit gesicherter Bergankunft, nominell. Kurz, jede Menge Möglichkeiten, an der Börse, trotz gesichertem Basistrend, viel Geld zu verlieren. Wer die Achterbahn besonders nervenkitzelnd liebt, stürzt sich auf gehebelte Anlageinstrumente, Zertifikate derjenigen Sorte, die zuverlässig sprudelnden Ertrag verspricht, bei gleichzeitiger Versicherung gegen jede Art von Börsenabsturz. Gerade eben wird wieder einmal ein solches Konstrukt (CS) liquidiert, nach 80% Wertverlust in einem einzigen Tag. Das muss mal einer nachmachen. Die Emittentin selbst hat selbstverständlich nur verdient, sowohl beim ruhigen Dahingleiten als auch beim Absturz.

8. Februar 2018


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